#16 - Die perfekte Keynote: So präsentierst du ohne Auswendiglernen
Shownotes
In dieser Episode sprechen Carolin Staab und Wiebke Huhs über eines der größten Themen im Speaking-Bereich: Wie schafft man es, eine Präsentation oder Keynote frei und wirkungsvoll zu halten – ohne auswendig zu lernen?
Wiebke erklärt, warum Worte, die auswendig gelernt wurden, fast immer künstlich klingen, wie du eine klare Drei-Punkte-Struktur aufbaust, wie die Wagon-Methode funktioniert und warum du Inhalte radikal reduzieren solltest. Außerdem gibt sie Tools für Übergänge, spontane Blackouts, lebendige Formulierungen und den Umgang mit technischen Folien, Tabellen oder Diagrammen.
Wenn du deinen Vortrag so aufbauen willst, dass er professionell, merkfähig und gleichzeitig entspannt deliverbar ist, dann ist diese Folge dein Werkzeugkasten.
Alle Links findest du wie immer weiter unten.
TIMESTAMPS
00:00 Intro: Wiebke live aus dem SWR-Studio 01:00 Wiebkes Hintergrund: News, Radio, Oper, Performance 02:40 Einstieg ins Thema: Warum auswendig lernen keine gute Idee ist 03:30 Die größten Fehler bei Keynotes und Präsentationen 04:25 Der wichtigste Grundsatz: Inhalte radikal reduzieren 05:40 Drei bis fünf Kernpunkte – warum mehr niemand behalten kann 07:00 Die Wagon-Methode: So strukturierst du deine Keynote 08:50 Inhalte in Körbe packen: Storys, Beispiele, Visuals 10:00 Übergänge und Bridges: Wie du elegant von A nach B kommst 11:40 Frei sprechen üben: Warum du laut proben musst, nicht im Kopf 13:10 Bullet-Notes statt Manuskript: Wie du Stichworte richtig nutzt 14:20 Diagramme und Tabellen: Was du wirklich zeigen solltest 15:50 Was tun, wenn du etwas vergisst? (Niemand merkt es!) 17:20 Storytelling statt Zahlenfriedhof 18:30 Warum Präsentationen kürzer besser wirken 19:40 Beispiele aus der Praxis von Wiebke 20:40 Warum ein Sparringspartner (wie Wiebke) jedes Speaking rettet 21:40 Ausblick: Nächste Folge über Ems, Ams & Füllwörter
Links von Wiebke Huhs:
✅ Website von Wiebke Huhs
✅ Instagram von Wiebke Huhs
✅ YouTube von Wiebke Huhs
✅ LinkedIn von Wiebke Huhs
Wenn dir dieser Podcast gefällt, abonniere ihn und hinterlasse eine 5-Sterne-Bewertung! Teile auch gerne deine Lieblingsmomente aus dieser Episode und tagge uns auf Instagram. Wir freuen uns, von dir zu hören!
Transkript anzeigen
00:00:05:
00:00:08: Hallo und herzlich willkommen zum Voice of Excellence Podcast.
00:00:12: Der
00:00:12: Podcast für dein einzigartiges Sprechen und Auftreten.
00:00:16: Mein Name ist Caro, ich bin wie immer dein Host und ich freue mich riesig, wieder unsere Expertin Wiebke Huss im Podcast begrüßen zu dürfen.
00:00:24: Wiebke ist Kinotspeakerin, Stimmung Performance Coach, Journalistin und als ob das nicht schon genug wäre, ist sie auch noch Opern und Konzertsägerin.
00:00:33: Herzlich willkommen, Wiebke.
00:00:35: Hallöchen, schön, dass ihr wieder zuhört.
00:00:37: Das ist richtig toll.
00:00:38: Ich freue mich.
00:00:40: Ich sehe gerade, du bist in einer ganz anderen Umgebung heute.
00:00:42: Für diejenigen, die das auf YouTube anschauen heute, die könnt ihr es natürlich auch sehen.
00:00:47: Und ich sehe auch ein paar Leute im Hintergrund hin und her laufen.
00:00:50: Ja, ich bin heute im Funk.
00:00:52: Denn der Tag ist heute etwas eng gestapelt.
00:00:55: Ich muss nachher gleich noch eine Runde arbeiten.
00:00:57: Und damit das alles zeitlich klappt, habe ich gedacht, ich nehme euch jetzt heute mal in Funk mit.
00:01:02: Also wenn ihr da hinten menschenlang laufen seht, das sind alles Kollegen von SWR Drei.
00:01:08: Willst du vielleicht mal kurz erzählen, was du eigentlich noch so machst?
00:01:10: Weil ich glaube, viele wissen das gar nicht.
00:01:13: Ach so, okay.
00:01:14: Also ich bin im ersten Leben ausgebildete Hürfung und Fernsehjournalistin.
00:01:18: Und ich arbeite aktuell immer noch für den Hörfunk und zwar für den SWR und mache dort Nachrichten.
00:01:24: Und wir sind das Vorzeigeobjekt der ARD.
00:01:27: Das heißt, wir sind eine Nachrichtenredaktion, die Nachrichten für alle Wellen macht.
00:01:33: Das heißt, also heute bin ich für SWR III und das Ding zuständig.
00:01:37: Gestern war ich für SWR II und SWR, also SWR Kultur und SWR aktuell zuständig.
00:01:42: Und am Wochenende ist dann auch mal eins, drei und vier.
00:01:44: Also ihr seht, so sieht das dann aus.
00:01:49: Also ganz facettenreich, oder?
00:01:50: Könnte man sagen.
00:01:52: Abwechslungsreich.
00:01:53: Das Coole ist immer, ich sage das, die Expertise, die ich natürlich hier auch transportiere, die kommt natürlich aus diesen Berufen.
00:02:01: Beim Hörfunk hast du halt dieses, okay, jetzt auf den Punkt, rotes Licht geht an, zack, zack, zack, ohne Irms und lautes Zeug.
00:02:10: sondern dass du wirklich einfach ablieferst und drei Minuten hochkonzentriert bist, irgendwelche komischen Namen von irgendwelchen Fußballern aus allen Nationen der Welt richtig sprichst und irgendwelchen Minister, von denen du manchmal nichts gehört hast, auch richtig benenst oder irgendwelche Orte wo du denkst, okay, wie spricht man das jetzt aus?
00:02:31: Das ist natürlich so dieses journalistische... Und auf der anderen Seite, wenn ich natürlich als Opern- und Konzertsängerin auf der Bühne stehe, dann habe ich halt Langstrecke und muss mir halt drei, vier Stunden Musiktheater in den Kopf klopfen.
00:02:45: Und das ist natürlich dann die andere Herausforderung.
00:02:50: Ja, total.
00:02:51: Also ich glaube auch, was du gerade gesagt hast mit diesen E und Ems.
00:02:54: Und wenn das rote Licht angeht, dann zu performen.
00:02:57: Da haben auch ganz, ganz, ganz viele zu struggling.
00:03:00: Ich glaube, wir machen darüber die nächste Folge.
00:03:03: Lass uns das machen.
00:03:04: Genau, wie man ohne E, S und Ems seinen Vortrag umkriegt.
00:03:09: Aber
00:03:09: heute haben wir ein ganz anderes Thema für euch vorbereitet.
00:03:12: Und zwar geht es heute nämlich darum, ja, das ist wahrscheinlich auch genau so was, was du hier auch im Punkt machst.
00:03:17: Und zwar, wie kann ich mir denn meine Kino richtig merken oder mein Vortrag oder Präsentation, wie auch immer, was du dir auch merken musst und vortragen musst.
00:03:26: Und da haben wir, wie gesagt, unsere Expertin hier gerade geklärt, weil sie das tagtäglich nämlich in verschiedenen
00:03:34: Facetten macht.
00:03:36: Deswegen will ich sagen, Wiebke wollen wir direkt... Thema einsteigen?
00:03:40: Genau, wir steigen direkt ins Thema ein.
00:03:42: Also, ich habe das ganz oft, dass jemand zu mir kommt und sagt, ich kann mir meinen Vortrag nicht merken.
00:03:49: Und dann legen sie mir diese langen Zettel, diese ausformuliert haben vor und denken, sie müssen das auswendig lernen.
00:03:56: Leute, bitte, bitte, nicht machen.
00:03:58: Das ist mir das Schlimmste, was euch passieren kann.
00:04:01: Wenn ihr sagt, ich brauche für eine Struktur, das einmal durch zu formulieren.
00:04:06: Okay.
00:04:07: Dann macht das.
00:04:08: Weil das ist häufig so einfach, dass man so den Aufbau denkt und manche denken einfach beim Schreiben besser.
00:04:13: Das ist vollkommen in Ordnung.
00:04:15: Aber dann, wenn ihr das Ding habt, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, nicht auswendig lernen.
00:04:21: Das ist Mitte schlimmste, was einem passieren kann, weil man hört es.
00:04:25: Man kommt irgendwann, wenn man nicht super trainiert ist.
00:04:28: Also, ich glaube, wenn ihr super trainiert seid und ein Text, der geschrieben ist, genauso präsentiert, als würde der euch gerade einfallen.
00:04:35: Macht's, ne?
00:04:36: Aber die wenigsten können es.
00:04:38: Und wenn man dann sozusagen seinen Text auswendig lernt, dann kommt irgendwann so ein Gelierein, weil es einfach schwierig ist, einen Text, den man sozusagen gelernt hat, so zu präsentieren, als wäre es gerade in dem Moment entstanden.
00:04:53: Aber das ist halt das, was wir gerne bei einer Keynote wollen oder bei einem Vortrag, dass man denkt, oh, das kommt jetzt so aus der Lamming.
00:05:00: Natürlich kommt es nicht aus der Lamming.
00:05:02: Aber... Das ist ganz wichtig.
00:05:04: Jetzt möchte ich euch einfach sozusagen mal einen Zahn ziehen.
00:05:08: Gerade bei Experten auf ihrem Gebiet.
00:05:10: Die denken in einem Vortrag muss alles, was sie wissen, rein.
00:05:15: Ehrlich gesagt, forget it.
00:05:17: Warum?
00:05:18: Ein Vortrag hat eine gewisse Länge.
00:05:20: In eine gewisse Länge kriegt man gewisse Inhalte rein.
00:05:23: Aber das Problem ist, wenn ihr jetzt einen Vortrag habt, der forty-fünf tolle Punkte hat.
00:05:30: Steigen euch die Leute beim fünften oder sechsten Punkt aus.
00:05:33: Ganz einfach, die hören euch zu.
00:05:35: Sie müssen dem folgen.
00:05:37: Und wenn sie dem folgen, können sie nur so und so viel aufnehmen.
00:05:42: Das bedeutet, selbst wenn ihr die tollsten Infos habt, aber es ist zu viel, dann können sie die Leute nicht mehr hinkriegen.
00:05:48: Und dann schalten sie ab, weil sie dann sagen, ach nee, jetzt kommt noch, ach was, noch eins.
00:05:53: Oh nee, was war jetzt Nummer eins?
00:05:55: Ich habe eins schon wieder vergessen.
00:05:56: Was?
00:05:56: Fünf.
00:05:57: Und dann sind sie so im Kopf beschäftigt.
00:05:59: Und das wollte nicht haben.
00:06:00: Ihr wollt aufmerksame Hörer.
00:06:03: Jemand, der euch gut folgen kann, der vielleicht nachher kommt und sagt, ich habe da noch mal eine Frage.
00:06:08: Du hast ABC genannt und das finde ich spannend.
00:06:11: Also der sozusagen auch eine Frage überhaupt möglich macht.
00:06:14: Wenn ihr die tot quatscht, dann gibt es keine Fragen mehr.
00:06:17: Weil die Leute einfach plass sind.
00:06:20: Bedeutet aber auch für euch, wenn ihr wisst, ihr kriegt nicht alles unter, sucht euch die drei bis fünf.
00:06:28: Maximal sieben.
00:06:30: Aber wirklich, das ist allerhöchste Schmerzgrenze.
00:06:32: Am besten ist drei bis fünf wichtigsten Punkte raus, die ihr braucht, um das einfach zu transportieren, was euch wichtig ist.
00:06:42: Oh Gott, reduzieren.
00:06:45: Ja, ich weiß, geht mir auch so, ja.
00:06:48: Dass man immer denkt, aber ich will noch das und das und das und das reinbringen.
00:06:52: Ja, es ist dann vielleicht Vortrag zwei, drei und vier.
00:06:55: Nee, wirklich.
00:06:57: Spaß beiseite.
00:06:58: Ihr kriegt nicht alles unter.
00:06:59: Es ist so.
00:07:00: Konzentriert euch auf die drei bis fünf wichtigsten Punkte.
00:07:04: Am besten drei.
00:07:06: Also stellt euch wirklich vor, ihr habt das Thema und dann sagt ihr, die drei Sachen sind elementar wichtig, damit es funktioniert, damit es klappt, damit man das versteht.
00:07:16: Und die nehmt ihr.
00:07:17: Und dann formuliert ihr die eher noch aus und geht dort in die Tiefe.
00:07:23: Macht nicht noch ein Viertes, Fünftes, Achtes, Zehntes Fass auf, sondern wirklich die drei, aber die drei besonders.
00:07:30: Vielleicht noch, wenn du es unbedingt machen müsst, ein Bonus.
00:07:33: So, was bringt euch das?
00:07:35: Wir hatten vor das Thema, wie könnt ihr euch das merken?
00:07:38: Ganz einfach, ihr habt eine Struktur.
00:07:40: Ihr wisst, die drei Sachen sind wichtig.
00:07:43: Normalerweise in diesen Punkten seid ihr ja eigentlich safe.
00:07:48: Also ich kenne keinen, der irgendwie im Punkt selber, wenn er da mal ist, strauchelt, sondern es ist eigentlich so dieses, wie ist die Struktur?
00:07:55: Wenn ihr jetzt drei bis fünf Punkte habt, dann wisst ihr, okay, diese drei Punkte sind es.
00:08:01: Der erste Punkt ist das, der zweite Punkt ist das, der dritte Punkt ist das.
00:08:06: Dann habt ihr schon mal eine Struktur im Kopf und ihr wisst, okay, ich muss von A zu B zu C kommen.
00:08:11: Dann habt ihr vielleicht, das gehört auch dazu, dass ihr sagt, okay, was kommt in den ersten Korb?
00:08:17: Ah, in den ersten Korbthema.
00:08:19: Das erste Punkt kommt die und die Geschichte rein, weil die das erklärt.
00:08:24: Kommt ein Diagramm, was auch immer mit rein.
00:08:29: Dann packt ihr sozusagen wie so Körbe.
00:08:32: In den zweiten Korb kommt das rein.
00:08:34: In den dritten Korb kommt das rein.
00:08:36: Manchmal weiß man auch nicht genau, tue ich die jetzt in zwei oder drei, entscheidet euch dann einfach und sagt, ich tue vielleicht diese Geschichte in den zweiten Korb und löse sie im dritten Korb auf.
00:08:45: Geht auch, ne?
00:08:47: Aber dann habt ihr sozusagen so fertige Körbe.
00:08:51: Und ich will jetzt sogar das Bild vom Korb noch anders machen.
00:08:54: Stellt euch vor, ihr habt ein Zugwagon.
00:08:56: Und in dem ersten Wagon packt ihr das und das rein, in zweiten das und in dritten das.
00:09:01: Dieses Bild vom Zug hilft euch nachher auch, sich den ganzen Vortrag merken zu können.
00:09:07: Warum?
00:09:08: Weil ihr dann... Ich sag mal, ihr fahrt los, das ist die Lok ist sozusagen die Eröffnung, wie ihr reingeht in das Thema und so weiter.
00:09:17: Vielleicht auch eine Spannung, dass ihr sagt, ich mache es jetzt mal besonders interessant oder ihr macht eine Hypothese am Anfang.
00:09:23: Also wie gesagt, ein spannender Einstieg, das ist die Lok.
00:09:27: Und dann kommt euer erster Punkt und dann arbeitet ihr das Waggon ab.
00:09:30: Wenn der fertig ist, Waggon weg, nächster Waggon.
00:09:33: Wagon weg, dritter Wagon.
00:09:36: Und so kommt ihr gut durch einen Vortrag durch und könnt euch das merken.
00:09:39: Meistens klemmen dann nämlich nur noch die Verbindungsstücke.
00:09:43: Das heißt, wie komme ich jetzt von A nach B, also von Wagon eins zu Wagon zwei.
00:09:48: Und da muss man sich manchmal was überlegen.
00:09:50: Oder ihr sagt, okay, jetzt brauche ich da irgendeine Hilfestellung, dann gibt es zum Beispiel Gesten, es gibt verschiedene Dinge, wie ihr sozusagen diesen Übergang von A nach B schafft.
00:10:01: Und dann könnt ihr euch das aber merken, weil letztlich dieser Zug durchfährt.
00:10:05: Und ihr müsst es natürlich bitte ein paar Mal durchspielen und nicht nur im Kopf.
00:10:11: Ich bin ein Verfechter davon, dass ihr das immer wieder auch mal durchsprecht.
00:10:16: Warum?
00:10:17: Im Kopf habe ich das immer alles.
00:10:19: Aber wenn ich es dann quatsche oder durchspreche, stelle ich fest, dass es hakt.
00:10:24: Und ihr merkt es nur im Durchsprechen.
00:10:26: Also auch wenn ich, ich kann euch das sagen, wenn ich einen Vortrag mache, Ich mache das immer so, ich laufe im Kreis und rezitiere vor mich hin, was ich erzählen will.
00:10:36: Ich mache das frei, also ich weiß sozusagen, das sind meine drei Punkte und dann fange ich an zu erzählen.
00:10:41: Und wenn ich stehen bleibe, weiß ich, an dem Punkt weiß ich es nicht, weil sonst würde der Körper nicht stocken.
00:10:48: Der Körper sagt, Moment, überlegen.
00:10:51: Passiert das ein paar Mal, weiß ich, ich brauche eine bessere Brücke.
00:10:55: Das heißt, ich brauche vielleicht eine Geste, eine ganz bewusste, die ich auf die Stelle setze, damit der Text hinter der Geste hinterher springt.
00:11:03: Oder ich mache einen Schritt, oder was auch immer, als irgendein körperliches Signal sozusagen, dass der Körper weiß, ah, jetzt kommt dieser Text.
00:11:13: Weil ich vielleicht im Text immer hänge, kann sein.
00:11:17: Das sind so klassische Dinge, wie man sich das dann merken kann.
00:11:21: Und wirklich rezitiert es durch.
00:11:23: Ihr werdet auch merken, wenn ihr zum Beispiel alles aufgeschrieben habt, sagen wir mal, ihr habt es aufgeschrieben, dann macht ihr nur noch Stichworte.
00:11:31: Also maximal zum Spickeln habt ihr dann, ich sag mal eine Karteikarte oder mehrere mit Stichworte, die da einfach nur für den Kopf so okay.
00:11:40: Dann lasst ihr die aber bitte, wenn es geht im Vortrag dann auch weg, sondern wirklich macht es frei.
00:11:47: Und diese Stichworte gelten eigentlich nur so für euch für den Kopf.
00:11:50: So, okay, was war das jetzt?
00:11:51: Ah ja, ich wollte das machen.
00:11:53: Und wenn ihr das dann durchsprecht, dann werdet ihr feststellen, die Formulierung war jetzt doof.
00:11:59: Ah, der Übergang war jetzt nicht so sexy.
00:12:01: Und dann spielt ihr damit rum, bis ihr was habt, wo ihr sagt, oh, das ist jetzt sprachlich schön.
00:12:06: Und dann nehmt ihr das.
00:12:07: Und das ist ganz wichtig, dieses Strukturieren weglassen.
00:12:12: Auch bitte bitte bitte ihr Technikmenschen da draußen, die immer Diagramme lieben und Tabellen lieben und alles.
00:12:21: Eine Tabelle ist wunderschön, aber nur wenn ihr sie ausgedruckt vor euch auf dem Tisch liegen habt.
00:12:26: Wenn ihr die an die Wand werft, um sie für euch als Anker im Kopf macht, das funktioniert nicht, weil eine Tabelle sind viel zu viel Infos.
00:12:35: Eine Tabelle ist tatsächlich, die funktioniert nur, oder auch Diagramme funktionieren echt nur, wenn es ganz klare eindeutige Dinge sind.
00:12:44: Ich sag mal schon, wenn ihr eine Tabelle, ich sag mal ein Diagramm habt mit fünf oder sechs verschiedenen farbigen Linien, ist schon zu viel.
00:12:53: Ist zu viel, es können die Leute sich nicht merken.
00:12:55: Drei, maximal.
00:12:57: In der Tabelle, wenn ihr da einen Zahlenwust habt, highlightet das, worauf es ankommt.
00:13:03: und sucht euch ein, zwei Beispiele maximal aus.
00:13:07: Also das sagt, oh, guck mal, hier siehst du, die Entwicklung von A nach B ist so und so.
00:13:12: Oder die Entwicklung ist so und so.
00:13:15: Also nur was wirklich verdeutlicht.
00:13:19: Und da müsste ganz streng sein.
00:13:20: Ich weiß, es ist killing you, darlings.
00:13:22: Und immer, wenn ich zu technischen Ingenieuren gehe, dann weinen die und sagen,
00:13:25: naja, ich hab meine schönen
00:13:27: Interfällen und meine schönen Farower Points und so.
00:13:31: Ja Leute, ich weiß, es sind eure Darlings.
00:13:35: Ich gebe euch einen Tipp.
00:13:38: Druck sie aus, legt sie den Leuten auf den Tisch.
00:13:41: Dann können die in Ruhe drüber gucken.
00:13:43: Während eures Vortrags werden sie diese Tabelle niemals jemals komplett verstehen.
00:13:48: Ist so, ist einfach.
00:13:50: Also außer sie ist so simpel und einfach und dann habt ihr eh schon das Wichtigste rausgefiltert.
00:13:56: Also auch wirklich da... Ich weiß, es ist immer eine Kopfstütze für einen selber, wenn man sowas an die Wand klatscht.
00:14:03: Aber ihr müsst immer denken, versteht's derjenige, auch wenn er zum Beispiel Gelder einfordert.
00:14:09: Ich habe das auch ganz oft, eine so Geschäftspräsentation, wo es darum geht, dass halt investiert wird in das Projekt.
00:14:17: Was macht man?
00:14:18: Und das ist wirklich tödlich.
00:14:20: Ihr klatscht Zahlen hin, plus, minus, rechts, links, oben, unten so anstatt zu sagen.
00:14:26: Wenn wir das machen, würde das, wenn das so funktioniert, wie wir uns das gedacht haben, das und das und das bedeuten.
00:14:33: Das ist für den Investor schon mal dreimal spannender.
00:14:36: Klar will der dann die Zahlen sehen, aber die Zahlen muss er nicht in einem Vortrag sehen, die könnte ihm so hinlegen oder einfach sagen, okay, pass auf, wir haben das und das und das vorgebaut, das machen wir dann und das käme raus, wenn es passt.
00:14:48: Ja, und dann klar kommen kritische Fragen, aber die Fragen könnte dann eher so beantworten als über ein Diagramm.
00:14:54: Also auch das wirklich... Ich sag mal verdeutlicht, macht's einfach.
00:14:59: Denkt wirklich ein Stück weit, ihr seht's im Hintergrund, journalistisch.
00:15:03: Das heißt wer, wo, was, wann, wie, warum.
00:15:08: Und in dem Fall sogar eher warum.
00:15:12: Wer, was und wie.
00:15:15: Das sind eigentlich die wichtigsten.
00:15:17: Und wirklich reduzieren, reduzieren, reduzieren.
00:15:20: Wenn ihr merkt, jetzt seid ihr nur noch zwei Sekunden, dreißig.
00:15:24: Ja.
00:15:25: dann dürfte er wieder was dazustopfen.
00:15:28: Aber wenn er jetzt wirklich so eher dazu tendiert, euch auszudänen, in der Kürze liegt die Würze.
00:15:37: Und lieber was nachsetzen, weil ihr merkt, ich habe noch Zeit.
00:15:40: Das ist
00:15:40: besser.
00:15:40: Ja, ja, hundertprozentig.
00:15:43: Hast du also ein Beispiel oder so von einem Kunden, der auch Probleme damit hatte?
00:15:49: Ja, ich hatte mehrere Manager aus verschiedenen Unternehmenssparten und Unternehmen.
00:15:55: Und da war auch das Problem, dass die natürlich sozusagen dieses.
00:15:59: ich kann es mir nicht merken.
00:16:01: Und wir haben wirklich festgestellt, ich habe ihnen immer verschiedene Varianten gegeben, wie sie sich das merken können.
00:16:07: Aber der Zug funktioniert bei den meisten wirklich am besten.
00:16:11: Weil es einfach so dieses einerseits ist ein Zug in Bewegung.
00:16:15: Das heißt, er steht nicht statisch.
00:16:17: Das heißt, du hast auch nicht dieses Problem, du hängst dann in.
00:16:20: einem Vagon fest sozusagen und sagt, wie komme ich jetzt?
00:16:25: Ich habe vergessen, wie ich den Vagon zwei komme.
00:16:28: Sondern der läuft durch und durch dieses.
00:16:30: Ich schließe etwas ab.
00:16:32: Es ist alles in einem Vagon und wenn der weg ist, ist er weg.
00:16:35: Dann ist er auch im Kopf weg.
00:16:37: Das ist der große Vorteil, weil man da nicht drinnen hängen bleibt und sagt, oh, ich wollte jetzt aber in Vagon eins, wollte ich noch das reinbringen.
00:16:44: Das habe ich jetzt aber vergessen.
00:16:46: Jetzt bin ich schon im Vagon zwei.
00:16:48: Das passiert eigentlich nicht.
00:16:49: sondern ich sage, okay, ich habe das jetzt fertig.
00:16:52: und der Punkt ist auch hier, wenn ihr was Wichtiges vergessen habt.
00:16:57: Habt einfach gesprungen, aus irgendeinem Grund schaut, ob ihr das irgendwo noch dann elegant einflicken könnt.
00:17:03: Und wenn es Zeit hat, gut.
00:17:06: Und wenn es keine Zeit hat, auch gut.
00:17:09: Weil der Punkt ist, keiner wusste, was ihr erzählen wolltet.
00:17:13: Wenn jetzt... Im Vortrag jemanden hinlegen würde, würde der sagen, aber da ist ein Absatz gesprungen.
00:17:18: Wenn ihr also feststellt, ihr habt ein Absatz gesprungen, ja, ist einfach weg.
00:17:23: Macht euch nichts draus.
00:17:25: Es weiß keiner.
00:17:26: Weil keiner weiß, was ihr sagen wolltet.
00:17:29: Ihr wisst es und ihr sagt, ah, es wäre blöd.
00:17:31: Wenn ihr das wirklich unterbringen möchtet, dann schaut, ob ihr es irgendwo einflicken könnt.
00:17:37: Notfalls in dem Nachsatz, das sagt, übrigens eine Sache wollte ich euch noch verraten.
00:17:41: Zu dem ersten Punkt, das ist noch wichtig, bla bla bla.
00:17:45: Und dann mal weiter.
00:17:46: Also, da könnte euch auch, wenn ihr nicht so spontan seid, überlegt euch so zwei, drei, vier Sätze, wie ihr so einen Übergang hinkriegt, wenn ihr was vergessen habt.
00:17:55: Und die einfach ein paar mal durchsprechen, dann habt ihr die im Repertoire.
00:17:59: Okay?
00:18:00: Auch das.
00:18:01: Aber wie gesagt, wenn was weg ist, keiner weiß es.
00:18:06: Ich habe vor kurzem ein Konzert gehabt, Mein Auftrittstermin war viel später, weil alles verschoben war und es war heiß und die Leute haben echt so, du hast gemerkt, bro, die sind echt durch.
00:18:19: Ich habe einfach fünf, sechs Lieder weggelassen, weil ich gemerkt habe, die passen jetzt gerade nicht.
00:18:25: Es weiß keiner, ich weiß es, so was.
00:18:28: Die hatten trotzdem Spaß, es war ein cooles Konzert, alles gut.
00:18:34: Und so ist es bei einem Vortrag auch.
00:18:36: keiner weiß, ob ihr jetzt irgendwas absichtlich rausgelassen habt oder vergessen habt.
00:18:42: Und wenn sie es wissen wollen, dann fragen sie nach.
00:18:44: Und dann könnt ihr es ja immer noch sagen, ne?
00:18:47: Ja, ja, total.
00:18:49: Und ich finde es auch schön mit dieser Vorstellung, mit diesen Zügen, mit diesen Waggons, weil ich glaube auch, dass das dann später in der Planung, weil die Zeit ist ja auch immer ein großer Faktor von Speekern oder von dem Vortrag oder wie auch immer, dass man dann auch viel besser tracken kann, in welchem Waggon sitze ich denn zu lange.
00:19:06: Und das dann auch da nochmal so ein bisschen nachjustieren kann.
00:19:10: Ja, und das ist wirklich so.
00:19:12: Also es gibt auch keinen Vorgabe, wie lang muss jetzt welcher Wagon sein.
00:19:16: Ihr fühlt ihn einfach mit Inhalt.
00:19:18: Und wie du sagst, Karo, wenn man merkt, boah, einer ist zu zäh.
00:19:23: oder zu langatmig oder ihr schlaft selber während ihr es recitierte ein.
00:19:27: Dann wisst ihr immer schon, das ist beim Hörer nicht anders.
00:19:30: Also ich sage immer so, wenn euch der Kick fehlt und sagt, jetzt fängt es an zu eiern, dann eiern es beim Publikum
00:19:36: auch.
00:19:37: Ja, total.
00:19:38: Wie geht es denn auf jeden Fall?
00:19:39: Richtig gute Tipps, die du heute mitgegeben hast.
00:19:42: Ich habe auch was dazu gelernt.
00:19:43: Ich stehe ja auch ab und zu mal auf einer Bühne oder muss Vorträge halten oder Online-Vorträge auch.
00:19:49: Diese Vorbereitung dafür, ich glaube jeder, der schon mal einen Vortrag gemacht hat oder eine Speech gehalten hat oder oder oder der weiß ganz genau, wie viel Schmerz das ist am Anfang das Auswendig zu lernen.
00:20:01: oder das vorzubereiten und wie viel Arbeit da drin steckt, das immer und immer wieder zu wiederholen, bis es perfekt ist.
00:20:08: Deswegen glaube ich, dass wir heute hier ganz, ganz, ganz viel Mehrwert mitgegeben haben.
00:20:13: Und wenn auch du da draußen jetzt gerade diesen Podcast gehört hast und sagst, oh mein Gott, ja, mir steht eine Kinolbevor oder eine Präsentation und ich brauche da noch so ein bisschen Hilfe und ich kriege das irgendwie nicht so ganz alleine hin, dann melde dich doch einfach mal bei der Wiebke.
00:20:28: Sie kann da auf jeden Fall drüber gucken, mit dir zusammen auch was... auszuarbeiten.
00:20:32: Das ist alles gar kein Problem.
00:20:33: Und wie du sie findest, Wiebke, wo finde ich dich?
00:20:36: Ja, natürlich überall im Internet.
00:20:39: Also ihr gebt Wiebke Who's Voice Excellence ein.
00:20:41: Da findet ihr mich eigentlich überall, Google und sonst wo.
00:20:45: Und wie ich dich auch seht es immer so, wenn ihr jetzt Unterstützung holt, ihr habt ein Sparringspartner.
00:20:51: Jemand, der einfach schon mal drauf schaut, der einfach sagt, okay, pass auf, das ist ein bisschen zäh.
00:20:56: ist ein bisschen langweilig.
00:20:58: Ich habe im Moment gerade zwei Leute, die Keynotes vorbereiten und wo wir erst mal suchen müssen, was passt denn überhaupt für die Person?
00:21:06: Da hat man verschiedene Ideen und da sage ich immer, geh mal ein paar Tage damit schwanger und guck mal, ob du dich wohl fühlst.
00:21:12: Und dann kann es auch sein, wir haben jetzt zum Beispiel bei einer Kundin, haben wir jetzt die Idee, die wir hatten, wo sie erst sagt, hey, ich glaube, das ist gut.
00:21:20: Jetzt kam sie an und sagte, nee, du, das ist es nicht.
00:21:22: Und ich dachte, okay, such mal was anderes, was einfach dann passt.
00:21:27: Wie gesagt, so ein Sparringspartner würde ich euch vor allem, wenn ihr einen wichtigen Vortrag habt, eine wichtige Präsentation wirklich empfehlen, weil ihr dann nochmal, ich sag mal, ein zweites paar Augen und Ohren und Emotionalität habt, die einfach dann mit euch durchgehen und sagen können, ne, du, also jetzt springst du gerade oder find ich langweilig, kürz mal.
00:21:48: Und ihr glaubt gar nicht.
00:21:49: was man manchmal verkürzen kann.
00:21:52: Es kommen Leute mit super Kinos, die sie schon super vorbereitet haben zu mir und häufig können wir dann wirklich nochmal straffen, verdichten oder sogar ganze Passagen manchmal weglassen, weil sie es wiederholt, weil es zu zäh ist.
00:22:06: Und das würde ich euch wirklich empfehlen.
00:22:08: Achte da einfach drauf.
00:22:10: Sucht euch einen Sparingspartner, ob ich das jetzt bin oder jemand anderes bei euch in der Nähe, wo er sagt, den finde ich gut.
00:22:16: Vollkommen in Ordnung.
00:22:17: Also wenn ihr mich suchen solltet, hier findet unten die Show Notes, ihr findet mich im Internet, einfach schreiben, wenn es geht, nicht ein paar Stunden bevor es losgeht.
00:22:27: Geht dann meistens schon irgendwie, aber muss jetzt nicht unbedingt sein.
00:22:32: Ganz genau.
00:22:33: Und ansonsten, wenn ihr noch andere Tipps haben möchtet, außerhalb von Wiebkes Coaching oder Hilfe, dann hört euch doch gerne mal die anderen Podcast-Folgen an und vor allem auch die nächste Podcast-Folge, weil wir haben ja jetzt gesagt, wir drehen in der nächsten Folge, wie du deine S und Ms loswirst.
00:22:51: Genau.
Neuer Kommentar